Im digitalen Gestaltungsprozess begegnen uns in den verschiedenen Grafikprogrammen die Farbräume RGB und CMYK. Wir müssen uns für einen der beiden Farbräume entscheiden, wenn wir mit der Arbeit beginnen.
Soll unser Endprodukt gedruckt werden, kommt in der Praxis CMYK zum Einsatz, bei einer rein digitalen Ausgabe RGB.
Das Problem: Beide Farbräume sind immer durch ein Farbprofil definiert, das bedingt durch ein Gerät (Monitor) oder ein Medium (Papier) die zur Verfügung stehenden Farben einschränkt und "verschiebt".
In der Regel werden diese Farbverschiebungen durch ein funktionierendes Farbmanagement des Betriebssystems und der eingesetzten Programme gut beherrscht und die Farben, die wir z.B. über den Farbwähler frei gewählt haben, visuell korrekt in einen anderen Farbraum übertragen. Das heißt aber noch nicht, dass diese am Ende auch so gedruckt werden können. Aber das ist ein anderes Thema.
Weniger eindeutig wird es, wenn mit definierten Farbwerten gearbeitet werden soll. Also wenn Firmen- und Logofarben zum Einsatz kommen, die digital und analog einheitlich dargestellt werden sollen.
Hier ist es gängige Praxis, Farbwerte für CMYK und RGB zu definieren, die dann bei zukünftigen Gestaltungen verwendet werden sollen. Dabei wird jedoch meist übersehen, dass die CMYK- und RGB-Werte vom verwendeten Farbraum abhängig sind.
Da diese Farbräume medien- und geräteabhängig sind, sind sie auch unterschiedlich groß. Und da unsere Farbangaben in CMYK prozentual sind, ist 100% Cyan in einem Farbraum nicht gleich 100% Cyan in einem anderen Farbraum.
Wenn es für eine Farbe definierte Farbwerte in RGB oder CMYK gibt, muss diese Angabe auch den Farbraum enthalten, in dem diese Werte definiert sind.
Erklärung dazu bei Wikipedia
Eine Lösung für dieses Problem bietet der Lab-Farbraum. Dieser Farbraum ist geräteunabhängig und nicht an ein Farbprofil gebunden. Die für Lab definierten und übertragenen Werte können für jeden Farbraum und jedes Farbprofil verwendet werden und liefern konsistente Farben.
Ein Beispiel mit einem Gelbton:
Durch die Verwendung von Lab-Werten, die nicht von einem Farbprofil abhängig sind, können Farbwerte sicher transportiert werden.
Die Arbeit mit Lab im Designprozess macht uns zwar unabhängig von Geräten und Farbprofilen, aber es ist wichtig zu beachten, dass unser Design am Ende digital und/oder analog ausgegeben wird. Daher müssen wir bei der Auswahl der Farben darauf achten, dass diese in unserem Ausgabefarbraum darstellbar sind.
Um geeignete Farben zu finden, können die zur Verfügung gestellten Farbfelder hilfreich sein.