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Ein Jahr später — Unser Buch im Eigenverlag
Ein Jahr später ...
… Zeit, zurückzuschauen auf unser Buch im Eigenverlag!
Eine Buchbestellung geht bei uns ein, wir erstellen die Rechnung, den Lieferschein, antworten per E-Mail und machen uns zeitnah daran, ein Päckchen zu packen ... Ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz wird unser Buch in ausschließlich recyclefähige Materialien verpackt und möglichst noch am selben Tag mit dem Fahrrad zur Post gebracht.
Das ist nur der letzte Schritt eines langen spannenden Weges, den wir gegangen sind, um unser Buch auf die Reise schicken zu können.
Begonnen hat alles 2019 mit einer Idee in drei Köpfen: Wir erschaffen ein Buch zusammen mit der Schäferin und Hauswirtschaftsmeisterin Sabine Krüger
Sabine träumte schon lange davon, ihr umfangreiches Wissen über die Schäferei, ihre eigenen Rezepte und ihre Gedanken über Nachhaltigkeit, Artenschutz und vieles mehr für ihre Mitmenschen in Buchform festzuhalten. Gemeinsam mit Texterin Eva und Fotograf Oliver war das Team komplett, um sich auf diesen Weg machen zu können.
Die Spielregeln der Buchproduktion
In der Verlagswelt scheint der wirtschaftliche Druck immer größer zu werden, so dass stetig weiter optimiert werden muss. Auch Buchprojekte müssen wirtschaftlich sein und eine möglichst breite Zielgruppe anspreche. Bücher sollen sich möglichst schnell abverkaufen, denn auch Lagerplatz kostet Geld. Gerade kleinere Buchprojekte abseits des Mainstreams müssen schnell und effektiv umgesetzt werden. Dies bedeutet für viele Titel, dass gespart wird: an Bild- und Autorenhonraren, der Gestaltung oder auch an Inhalten und experimentellen Konzepten.
Ziegenluft & Küchenduft hatte in den herkömmlichen Strukturen keinen Platz gefunden. Wir hätten dabei zusehen müssen, wie der Inhalt an den Geschmack der Massen angepasst wird und Texte, Bilder und Grafiken möglichst effektiv in Buchform gebracht werden. Es wäre nicht mehr das Buch gewesen, das wir in unseren Köpfen hatten und in das wir so viel Arbeit gesteckt haben. Es sollte etwas Authentisches und Individuelles entstehen.
Unser Buch im Eigenverlag
Nach vielem Hin und Her, Abwägen, Nachrechnen und etlichen Recherchen, war klar, »wer A sagt, muss auch B sagen!« Dazwischen ließen sich keine zufriedenstellenden Lösungen finden: Wir würden von Anfang bis Ende alle Fäden selbst in der Hand behalten, die volle Verantwortung übernehmen und in Vorleistung gehen.
Alle Elemente der Verlagsarbeit mussten nun von uns abgedeckt werden: Konzept, Text, Bild – hier waren wir bereits Profis. Doch da ist noch viel mehr: Wie bewerkstelligt man nachhaltigen Druck, ohne die Umwelt zu belasten? Wie müssen Bilddaten für den Druck auf Naturpapier optimiert werden? Wie händelt man Bestellung, Lagerung und Versand? Welche umweltfreundliche Verpackung soll es sein? Wie findet unser Buch den Weg in den Buchhandel? Wie vermarkten wir es? Und wie regeln wir das mit den Kosten?
Mit einer Crowdfunding-Kampagne legten wir den Grundstock zur Finanzierung des Buches. An dieser Stelle ganz vielen Dank an alle Unterstützer! Durch Euch konnten wir bereits vor dem Druck ca. 300 Bücher verkaufen und so das Projekt Realität werden lassen.
Nachhaltig Drucken — Recyclingpapier und Blauer Engel
Da sich in unserem Buch alles um Natürliches, Nachhaltiges und Regionales dreht, wollten wir diese Philosophie auch bei der gesamten Produktion und Vermarktung weiter fortführen – ein aus unserer Sicht logischer Gedanke. Obwohl Bücher, die sich für nachhaltige Themen stark machen, im Trend liegen, wird spätestens beim Druck der meisten Bücher diese Überzeugung über Bord geworfen. Regionale Druckereien und Recyclingpapiere sucht man hier vergebens.
Das passt nicht zu unserer Überzeugung und daher sind wir überglücklich, direkt um die Ecke in Würzburg mit bonitasprint einen nachhaltigen Druckpartner gefunden zu haben. Hier konnten wir schließlich unser Buch auf 100% Recyclingpapier, mit mineralölfreien Farben sowie klimaneutral drucken lassen. Alle Prozesse und verwendeten Materialien haben es uns ermöglicht, die Blauer Engel-Vergabekriterien zu erfüllen.
Auf diese Art hochwertige Bücher zu drucken kostet um ein Vielfaches mehr, doch gibt es beim Blick auf die Welt dazu eine Alternative?
Wenig Möglichkeiten für Kleinstverlage und Selfpublisher
Beim Punkt Vermarktung halfen uns zahlreiche Artikel in Magazinen und Zeitungen – ebenso das große Netzwerk von Sabine und persönliche Kontakte.
Bewusst nicht zurückgreifen wollten wir auf die Verkaufsmaschine „Amazon“. Dieser Riese hätte vielleicht Erfolg versprechen können, entspricht aber nicht unseren Werten.
Hier mussten wir leider auch feststellen, dass es für Kleinstverlage und Selfpublisher sehr schwer ist, in den gewachsenen Verlags- und Buchhandelsstrukturen vom Leser wahrgenommen zu werden. Neben der eigenen Webseite gibt es so gut wie keine Webshops die es den »Kleinen« ermöglichen, eigene Titel zu präsentieren. Allerdings finden wir es sehr positiv, dass aufgrund einer ISBN-Nummer der Weg über den stationären Buchhandel gut funktioniert und Buchhändler aus ganz Deutschland bei uns direkt Bücher bestellen.
Denn Großes entsteht aus dem Kleinen heraus!
Wir sind sehr dankbar, diesen kleinen Erfolg zu sehen: Mit viel Anstrengung kann ein Projekt funktionieren, bei dem man versucht „alles richtig“ zu machen und für seine Werte wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Fairness einsteht.
Uns wurde und wird einmal mehr vor Augen geführt, dass es funktionieren kann, möglichst nachhaltig zu handeln, zu wirtschaften, den eigenen Fußabdruck zu verkleinern und Ressourcen zu schonen. Sabine lebt diesen Gedanken in Ziegenluft & Küchenduft eindrucksvoll vor und wir haben alles daran gesetzt, alle Schritte der Produktion zu hinterfragen um diese Philosophie weiter zu tragen.
Unser Ziel war und ist es, jeden Einzelnen unserer Leserinnen und Leser mit diesem Buch zu begeistern sowie hoffentlich ein wenig anzuregen, diese Gedanken und Überzeugungen ebenfalls im Kleinen weiter zu tragen.
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