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Holzrücker Anton Laux
Der Letzte seines Standes?
Anton Laux und die Liebe zum Holzrücken mit Pferden
Gebannte Stille rund um den Wettkampfplatz. Anton Laux Gespann, Ignaz und Silvia, nähern sich dem letzten Hindernis. Bisher hat kein Konkurrent die schwierige Aufgabe gelöst. Der Baumstamm, den die beiden Kaltblüter ziehen, soll auf zwei anderen zum Liegen kommen, genau mittig und ohne über die unten liegenden Stämme hinauszuragen. Eigentlich ist die Uhr schon abgelaufen, die Aufgabe daher müßig. Anton Laux aus Gutenzell (Baden-Württemberg) ist das egal.
Er ist jetzt ganz konzentriert auf seine Pferde, lockt, stoppt und dirigiert sie wie gefordert: nur mit seiner Stimme, ohne Hand anzulegen, ohne Gerte, ohne Klapse oder gar Schläge.
Szenenwechsel: Der grau gelockte Held vom Wettkampfplatz, mit dem kecken Hut, dem knallroten T-Shirt und den hübsch herausgeputzten Pferden hat sich verwandelt. Das Spielerisch-Kecke ist gewichen. Die Locken ab, das Gewand dezent. Nur zwei rote Streifen erinnern an den Mann, der sich seiner Wirkung bewusst ist. Aber hier im Wald gibt es kein Publikum. Hier gibt es nur Holz, Pferde und die Arbeit, die es zu erledigen gilt. Zügig, aber vor allem präzise und so, dass hinterher möglichst nichts zu sehen ist von der harten Arbeit des Gespanns, dem Herausziehen, dem Wegschaffen der schweren Stämme.
„Was Geschicklichkeit und Feinfühligkeit angeht, sind moderne Maschinen den Tieren heute nicht mehr unterlegen“,
erklärt er ehrlich und mit ungewohntem Ernst. Nur das Gewicht ist es, was Technik und Tiere unterscheidet. Enorm unterscheidet. Bis zu 30 Tonnen wiegt ein Vollernter. Bis zu einer Tonne ein Kaltblut. Ist der Waldboden feucht und gibt es nicht ohnehin schon breite Rücketrassen, auf denen kein Halm mehr wächst, ist diese Differenz entscheidend. „Dann bleibt das Holzrücken nach der Jahrhunderte-alten Methode mit Hilfe von Pferden unschlagbar.“ Noch.
Zurück zum Wettbewerbsplatz. Auch, wenn Laux und seine Lebensgefährtin Anja Huchler abwiegeln, ihren Sohn Kilian nicht unter Druck setzen wollen, akzeptieren, dass dem Zehnjährigen andere Dinge vorschweben als ein Leben mit Holz und Pferden im Wald: Dass er ebenfalls mitmacht beim Wettbewerb, das Pferd führt, sich in der alten Technik übt, das Holzrücker-Alphabet lernt – angeleitet und begleitet von seinem Vater - es bedeutet Beiden viel. Denn das heißt, es gibt vielleicht doch die ersehnte Zukunft.
Wie das geht, was es dazu braucht?
„Vertrauen - Ich muss den Pferden vertrauen und sie mir.“
Eine ebenso einfache wie umfassende Antwort. Schließlich weiß jeder, wie schwer es ist, Vertrauen geschenkt zu bekommen. Anton Laux und seinen Belgiern, wie er die Ardennen-Pferde nennt, ist das fremd. Er weiß, was er an ihnen hat. Und umgekehrt auch.
Eine Reportage von Traudl Baumeister (Text) und Oliver Giel (Fotografie).
Rund 500 Bilder, Video mit Originalton (4:23 Min), Reportage (ca. 8000 Zeichen); Infotexte (Ardenner Pferde, Holzrücken als Pferdesport, jeweils ca. 1200 Zeichen).
Kontakt (Text):
Traudl Baumeister, Würzburg - Freie Journalistin, Chefredakteurin der Handspinngilde - www.traudlsheim.de
Mobil 0172-60 49 202, Büro 0931-45 17 33, E-Mail: traudl.baumeister@gmx.de
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